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ARCHIV 2020

10/2020

Icon Arbeitsschutz Bei unserem Kunden SWG wurde das Investitionsprogramm – Energieeffizienz und Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien in der Wirtschaft erfolgreich eingesetzt

Die SWG Schraubenwerk Gaisbach produziert am Standort Bahnhofstraße 50, 74638 Waldenburg (Bestand) hochwertige Schrauben im kaltumformtechnischen Verfahren. Darüber hinaus findet hier auch die Wärmebehandlung der Schrauben statt. Das Unternehmen ist an diesem Standort seit mehreren Jahren nach ISO 50001 zertifiziert. Dementsprechend werden Produktionskennzahlen erhoben und Energieverbräuche über ein Messsystem erfasst. 

Um die Produktionskapazitäten zu erhöhen, wurde ein Erweiterungsbau geplant. Mit der Erweiterung entsteht auch ein zusätzlicher Bedarf an Wärme, Kälte, Druckluft und weiteren Energiequellen. In einem Energiekonzept wurden die bestehenden Möglichkeiten zur Deckung des Energiebedarfes durch Braun EDL geprüft, wobei die vorhandenen Wärmequellen genutzt werden sollen. Dies erfolgt z.B. mit Hilfe eines Abgas-Wärmetauschers am Hochtemperaturofen zur Unterstützung der Beheizung der Vorwaschmaschinen.

Das neue Energieeffizienzkonzept sieht zudem im Gegensatz zu einer konventionellen Druckluftversorgung über Druckluftkompressoren eine Druckluftversorgung über ein Druckluft-Heizkraftwerk (DHKW) vor. Die im  DHKW produzierte Wärme wird in einen Pufferspeicher eingespeist, aus dem sowohl der Heiz- und Prozesswärmebedarf (Waschmaschinen) und über eine Absorptionkältemaschine (AKM) der Kältebedarf abgedeckt wird. Dabei wird zusätzlich der Freikühlbetrieb genutzt.

Die Absorptionskälteanlage (mit DHKW gekoppelt) liefert die „Grundlast“ an Kälte. Das erzeugte Kaltwasser wird in Kaltwasserspeichern gepuffert.

Das adiabate Rückkühlwerk ist hierbei so dimensioniert, dass es die gesamte aufgenommene Leistung (Kälteleistung & Antriebsleistung) der Absorptionskälte und des Kältekompressors abführen und im Winter sogar den kompletten Kältebedarf decken kann (Im Winter wird die erzeugte Wärme des DHKW überwiegend für Heiz- und Prozesswärme genutzt).

Das systemoptimierte Konzept (Abgaswärmerückgewinnung, DHKW und Absorptionskälteanlage) führt somit zur einer Endenergieeinsparung von ca. 492.000 kWh pro Jahr bzw. von ca. 330 t pro Jahr CO2. 

Die maximale Förderung ist auf einen Betrag von 500 Euro (700 Euro für kleine und mittlere Unternehmen) pro jährlich eingesparte Tonne CO2 begrenzt (Fördereffizienz). Weiterhin ist die maximale Förderung auf 10 Millionen Euro pro Investitionsvorhaben bei einer Förderquote von bis zu 40 Prozent der förderfähigen Investitionskosten festgeschrieben. 

Im obigen Fall konnten die Investitionsmehrkosten um ca. 75.000 € reduziert werden.